Dienstag, 4. Februar 2014

Goldenes Zeitalter


"Zu Ehren des Kronos wurde das Fest der Kronia gefeiert, über dessen Ursprung und Bedeutung wenig bekannt ist. Den Kronia entsprachen in Rom die außerordentlich populären Feierlichkeiten der Saturnalien. Die Saturnalien gehörten zum Kult des italischen Gottes Saturn. Saturn wurde traditionell mit Kronos identifiziert. Daher pflegte man das Goldene Zeitalter, in dem Kronos die Welt regierte, lateinisch auch Saturnia regna („Herrschaft Saturns“) zu nennen." (wiki)

Saturnia Regna.
Purple Reign.

"In der zu Unrecht Seneca zugeschriebenen Tragödie Octavia präsentiert ein unbekannter römischer Dichter des 1. Jahrhunderts eine Version des Weltaltermythos (...) Der Philosoph und Staatsmann Seneca tritt in dem Stück auf und hält einen Monolog, in dem er auf den kosmischen Kreislauf von Weltentstehungen und Weltuntergängen eingeht. (...) Mit jedem Weltuntergang wird die degenerierte Menschheit vernichtet, mit jeder Weltschöpfung entsteht eine neue Menschheit. Der kosmische Neuanfang ist der Beginn einer neuen Herrschaft Saturns, in dessen Auftrag die Gerechtigkeitsgöttin Justitia die Lenkung der Erde übernimmt. (...) Erst im vierten und letzten Zeitalter, der Endphase der Zerrüttung, werden Jagd, Fischfang und Ackerbau eingeführt. Dann folgt der Weltuntergang und nach ihm eine neue goldene Zeit." (wiki)

Die Herrschaft Saturns als Kreislauf. 
Saturn und die vier Jahreszeiten.

"Im frühen 4. Jahrhundert befasst sich der Kirchenvater Laktanz eingehend mit dem Mythos vom Goldenen Zeitalter und deutet ihn christlich um. (...) Er meint, die Dichter hätten richtig erkannt, dass es einst eine Epoche gegeben habe, in der Gerechtigkeit herrschte und nur der eine wahre Gott verehrt wurde. (...) Der Herrscher des Goldenen Zeitalters, Saturn, ist bei Laktanz kein Gott, sondern ein menschlicher König. Der Sturz Saturns, der von seinem eigenen Sohn Jupiter entthront wurde, setzte dem Goldenen Zeitalter ein Ende und führte alle Übel der folgenden Zeiten herbei, denn nun erlosch der Kult des wahren Gottes."

Saturn, als König, in Verbindung mit einem "Kult des wahren Gottes"


"Die Idee der Wiederkehr paradiesischer Verhältnisse in der Gegenwart taucht in der Antike erstmals bei Vergil auf, in der berühmten vierten Ekloge. Dort verkündet der Dichter den Anbruch einer neuen, mit der Geburt eines mysteriösen Knaben beginnenden Zeit, welche die bisherige eiserne Epoche ablöst. Die Jungfrau (Gerechtigkeitsgöttin) kehrt zurück, Saturn übernimmt wieder die Herrschaft.(...) Bei Vergil bezeichnet erstmals das Eigenschaftswort „golden“ nicht nur eine Menschengattung (das „goldene Geschlecht“), die zu einer bestimmten Zeit lebte, sondern auch das Zeitalter als solches (aurea saecula)." (wiki)



"Die nahöstlichen Überlieferungen folgen wie die griechischen dem Epochenschema nach Metallen von absteigender Qualität.(...) Im biblischen Buch Daniel wird ein (göttlich inspirierter) Traum beschrieben, in dem eine Statue aus verschiedenen Metallen erscheint. Der Rang der Metalle nimmt von oben nach unten ab: Der Kopf ist aus Gold, Brust und Arme sind silbern usw. Die Metalle symbolisieren vier aufeinander folgende Weltreiche, deren erstes und bedeutendstes, das goldene, das Neubabylonische Reich des Königs Nebukadnezar II. ist." (wiki)

"In Indien ist jahrtausendelang ein zyklisches Weltzeitaltermodell die einzig maßgebliche Basis der Geschichts- und Kulturphilosophie gewesen (...) Nach der indischen Weltzeitalterlehre ist die Welt einem ewigen kosmischen Kreislauf unterworfen, in dem vier Zeitalter (Yugas) einander ablösen. Sie sind nicht mit Metallen, sondern mit den Farben assoziiert, die der Gott Vishnu in den Yugas jeweils annimmt (Weiß, Rot, Gelb und Schwarz). (...) Das letzte von ihnen, das schwarze Kali Yuga, bildet wie in der antiken Mythologie den schärfsten Gegensatz zur vollkommenen Anfangszeit: Hass und kriminelle Gewalttätigkeit setzen sich durch." (wiki)

"Die indische Zeitalterlehre kommt in den Veden nicht vor. Sie weist ebenso wie die iranische und die jüdische Version Übereinstimmungen mit der babylonischen Kosmographie auf, was auf babylonische Herkunft deutet. Auch Hesiods Metallschema, das über phönizische Vermittlung aus Asien nach Griechenland kam (...) ist babylonischen Ursprungs. (...) Man kann einen babylonischen Urmythos erschließen, der vier absteigend und zyklisch aufeinander folgende Weltzeitalter beinhaltet, die von vier Metallen symbolisiert werden. In jedem Zeitalter herrscht einer von vier Planetengöttern. Nach dem Weltuntergang am Ende des vierten, schlechtesten Zeitalters (...) erfolgt eine abrupte Rückkehr zu einem neuen Goldenen bzw. vollkommenen Zeitalter, mit dem der Kreislauf fortgesetzt wird." (wiki)

Der Planetengott des Goldenen Zeitalters ist: Saturn

"Aegidius von Viterbo, ein einflussreicher Humanist und Theologe, entwickelte die Lehre vom christlichen Goldenen Zeitalter. Dabei stützte er sich unter anderem auf Ideen von Vergil und Laktanz. (...) Später übertrug Aegidius in seiner Historia XX saeculorum die Erwartung einer neuen goldenen Zeit auf das Pontifikat des 1513 gewählten Papstes Leo X." (wiki)


"Eine von der gängigen völlig abweichende Auffassung vertrat der in neulateinischer Sprache dichtende Gelehrte Naldo Naldi, der den Mythos vom Goldenen Zeitalter für eine Lüge hielt. Er war der Ansicht, dass alle Übel des Eisernen Zeitalters schon in der Urzeit existierten." (wiki)

2 Kommentare:

  1. Hmmm, aber nach dieser Lesart sind doch irgendwie alle Zeitalter "schlecht", weil von Saturn beherrscht, oder doch nur das goldene oder wie? Und wie erklärt man dann den diametralen Gegensatz zwischen dunklem Zeitalter (Kali Yuga) und goldenem Zeitalter oder haben die Inder da was nicht gerafft? Sorry, aber entweder bin ich grad auf'm total falschen Dampfer oder hier haut's logisch einfach nicht hin!

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    1. Ich hab nur Auszüge aus dem wiki Artikel oben notiert.

      Die Idee des Goldenen Zeitalters, oder dieser Mythos, hat 4 (oder 5) aufeinanderfolgende Zeitalter, die sich zyklisch wiederholen. Dieses System als Ganzes wird mit Saturn (Zeit) in Verbindung gebracht, allerdings beherrscht er selbst nur das 1. Zeitalter - das goldene, das vollkommene. In dieser Zeit regiert Saturn als König auf Erden und davon profitieren die "goldenen Menschen", für die dann paradiesische Zustände herrschen. In den folgenden Zeitaltern wirds immer schlechter. Bis zum "Kali Yuga". Dh. die Entwicklung befindet sich auf einer Abwärtsspirale, es wird immer dunkler auf Erden. Am Ende dieser Phase findet die "kosmische Neuordnung" statt und Saturn ergreift im Zuge dessen wieder die Macht, als König auf Erden, was den Neubeginn des "goldenen Zeitalters" bedeutet. Das ist "Return of Saturn".

      Saturn macht alles wieder "gut", Saturn bringt die Neuordnung der Welt, zugunsten eines "goldenen Geschlechts" von Menschen. Die Frage ist, wer diese "Menschengattung" ist, denn für alle anderen ist diese Zeit nicht vorgesehen, es sei denn als Diener.

      Das ist ein Mythos. Und Saturn in diesem Konzept der Friedensbringer, der Erlöser von dieser Welt. Die Hoffnung auf das Goldene Zeitalter geht mE einher mit der Hoffnung auf das "Messianische Zeitalter", in dem der König der Auserwählten über die Erde herrschen soll, zugunsten seiner Leute, und das sind nicht die Goyim. Demnach identifiziere ich "Return of Saturn" mit "Lucifer Rising" bzw. der Herrschaft des Antichrist, des "Friedensbringers".

      lg

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