Lana del Rey: Der Star-Aufbau geht weiter

Mit welchem Alibi-Vorwand über einen "Star" berichtet wird ist egal, irgendetwas findet sich immer - es geht nur im die Präsenz in den Medien. Eine Lana Del Rey wird als grosse Überfliegerin aufgebaut, wir haben bereits gesehen, was für ein Lügenpaket da geschnürrt wird.

Dass bild.de über die "neue" Künstlerin berichtet, ist im Interesse der Plattenfirma Interscope (Universal), aber natürlich nur, wenn dadurch "Gimmick & Storyline" zelebriert und eingehalten werden. Bild.de erfüllt diese Marketing Aufgabe hervorragend, und lässt den Leser dementprechend im Unwissen darüber, dass das total-süsse Mädchen unter anderem Namen bereits eine Platte veröffentlicht und 19 Produzenten für sich arbeiten liess. Und mit ihrem Erstlingswerk keinesfalls als "Wunderkind" wahrgenommen wurde, sondern sang und klanglos unterging.  

"Gimmick & Storyline" sind zwei Begriffe aus der inszenierten Scheinwelt des US Wrestlings. Das Gimmick bezeichnet das künstliche Ego, mit dem ein Typ auftritt (zB der "Million Dollar Man", oder hier "Lana del Rey"), die Storyline meint die erlogene Geschichte, durch die der Typ ins Gut/Böse Schema integriert ist, wer seine "Feinde" und "Freunde" sind etc., hier ists die Geschichte vom Mädchen, das ganz zufällig zum "Star" avancierte - dabei steckt pure Berechnung dahinter. Siehe Beitrag.  Nun aber zu bild.de:

Der Kleidungsstil ist das Alibi für den Artikel, die Motivation dahinter: irgendwas über "Lana del Rey" berichten, das schafft Publizität. Ich zitiere aus dem kurzen Promo-Artikelchen:

"New York – Gestern noch Babysitterin, heute Superstar:"

Eine Lüge. Richtig: Gestern noch die erfolglose Lizzy Grant, heute der gemachte Star mit neuem Namen. Aber der Artikel soll ja nicht aufklären, sondern "süss zaubern".

"Musikwunder Lana Del Rey (25) zu Besuch bei US-Kulttalker David Letterman (64), wo sie ihre hypnotische Ballade „Video Games“ sang"

Musikwunder! Richtig: Das Ergebnis einer Verkaufsstrategie, finanziert von Papa Millionär.

"Draußen vor dem Studio gab die New Yorkerin in Komisch-Klamotte (Kleid, Käppie und Kippe) noch kichernd Autogramme – so ganz kann sie ihren Ruhm eben noch nicht begreifen …"

Jööö, so härzig! Gibt "kichernd Autogramme", ganz überrascht vom Ruhm...

Es ist unverkennbar, dass hier das öffentliche Bild des fiktiven Charakters "Lana Del Rey" (Künstlername) poliert und zum Glänzen gebracht wird. Es geht ihn keinster Weise darum, echte Information zu vermitteln, sondern einen "Star" bzw. eine (Marketing-)Agenda zu verkaufen. Das ist nur ein kleiner Artikel über eine unbedeutende Person, doch es zeigt die Art und Weise, wie Medien arbeiten. Und mehr noch - für wie dumm sie ihre Leser halten. Und behalten wollen.